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Vermögen von US-Milliardär Stanford eingefroren

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Die US-Finanzaufsicht wirft Multi-Milliardär Stanford einen 9,2-Mrd.-Dollar-Betrug vor. Der texanische Zampano ist untergetaucht.

Im neuen milliardenschweren Betrugsfall um die Finanzgruppe von Robert Allen Stanford ließ die US-Finanzaufsicht SEC am Dienstag (Ortszeit) das Vermögen des texanischen Milliardärs einfrieren. Stanford habe Wertpapiere im Wert von 9,2 Mrd. Dollar (7,3 Mrd. Euro) mit überhöhten Gewinnversprechungen an Anleger verkauft, so die SEC. Der Milliardär scheint untergetaucht zu sein.

Anleger geködert
Die SEC wirft Standford und drei seiner Unternehmen vor, "ein betrügerisches, mehrere Mrd. schweres Investmentsystem" aufgebaut zu haben, in dessen Zentrum der Verkauf von Zertifikaten im Wert von 8 Mrd. Dollar gestanden haben soll. Die Anleger sollen bei dem mutmaßlichen Betrug von der Stanford International Bank (SIB) "mit ungerechtfertigten und unwahrscheinlichen Zinsversprechen" geködert worden sein.

Stanfords Unternehmen unterhalten Niederlassungen in Nordamerika, Lateinamerika, Europa und in der Karibik. Neben seiner auf der Karibikinsel Antigua ansässigen Stanford International Bank (SIB) besitzt der Milliardär auch das Börsenmaklerunternehmen Stanford Group Company (SGC) und die Investmentberatung Stanford Capital Management.

Betrug von schockierendem Ausmaß
Die US-Finanzaufsicht bringt Stanford zudem mit einem weiteren betrügerischen Fondsprogramm der SGC mit einem Volumen von 1,2 Mrd. Euro in Verbindung, bei dem "grundlegend falsche" Angaben gemacht worden sein sollen. Stanford sei "in einen Betrug von schockierendem Ausmaß verwickelt, der seine Tentakel über die ganze Welt verbreitet hat".

Untergetaucht
Wo sich der Milliardär, der einen Wohnsitz auf den US-Jungferninseln hat, im Moment aufhält, ist nicht bekannt. Nach Angaben der SEC wurden Stanford mehrere Vorladungen zugesandt. Er sei für die Zeugenaussagen jedoch nicht erschienen.

Stanford hatte sich neben seinen Finanzgeschäften auch als weltweiter Sponsor des Cricket-Sports einen Namen gemacht. Der Betrugsfall ist der größte derartige US-Fall, seit im Dezember der New Yorker Investor Bernard Madoff festgenommen wurde. Dieser soll seine Kunden um bis zu 50 Mrd. Dollar geprellt haben. Nach Angaben der SEC hat die Stanford International Bank "fälschlicherweise" angegeben, keine Verbindungen zum Madoff-System zu unterhalten.

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